Jeder Honig ist einzigartig.
Der Grund dafür ist sehr einfach. Die Tracht, also das Angebot, welches den Bienen zur Verfügung steht, ist sehr unterschiedlich. So sammeln die Bienen nahe einem Rapsfeld den Nektar vom Raps und die Bienen beim Kloster den Nektar und die Pollen aus dem Klostergarten, der angrenzenden Magerwiese und dem Wald.
Auch das Wetter hat auf den Honig einen beträchtlichen Einfluss. Wenn kein Flugwetter ist, bleiben die Bienen lieber zuhause, so kann es vorkommen, dass viele Blüten im Frühling nicht angeflogen werden.
Wie weit fliegen die Bienen?
Die Bienen sammeln ihre Nahrung in einem Umkreis von ca. 3km. Dieser Ausschnitt zeigt den Standort beim Kloster St. Elisabeth in Schaan.
Übrigens, um den Nektar für 500gr. Honig zu sammeln, muss eine Biene eine Strecke von 100‘000 km
(2 ½ Mal um die Welt) zurücklegen.
Allgemein wird zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden.
Blütenhonig wird aus dem Blütennektar, einem zuckerhaltigen Saft von Pflanzen, gewonnen. Bienen und andere Insekten werden von dem süsslichen Duft der zuckrigen Flüssigkeit angezogen, sobald dieser sich im Nektarkelch gesammelt hat.
Kommt die Sommertracht hinzu, wird der Honig etwas dunkler, der milde Geschmack bleibt und es duftet als würde man mitten in einer Blumenwiese sitzen.
Honigtauhonig hingegen wird – wie der Name es verrät – aus Honigtau gewonnen, der zum Beispiel von Blatt- und Schildläusen gebildet wird. Die Insekten ernähren sich von dem Saft verschiedener Pflanzen und scheiden die überschüssige Flüssigkeit in Form von Honigtau wieder aus. Auf den Blättern, Nadeln und Zweigen bleibt so ein klebriger Film zurück, welchen die Bienen aufsaugen und im Bienenstock zu Honig verarbeiten. Zu dem Honigtauhonig gehören unter anderem Tannenhonig und Blatthonig. Im Gegensatz zum Blütenhonig ist der Honigtauhonig eher dunkel in der Farbe und würzig-herb im Geschmack.
Um welche Honigsorte handelt es sich beim Klosterhonig?
Beim Klosterhonig handelt es sich um Blütenhonig oder auch Sommerblütenhonig genannt. Dies ist eine Mischung von sämtlichen Blüten die den Bienen im
Klostergarten und näheren Umgebung zur Verfügung stehen.
Wildblumen
Raps
Sonnenblume
Tulpenbaum
Lindenblüte
Akazie
Himbeere
Löwenzahn
Lavendel
Fette Henne
Lilien
Ahorn
Brombeere
Diese Blüten zusammen entfalten einen einzigartigen, süssen Duft. Der Duft nach Blumenwiese mit einem Hauch von frischer, würziger Waldluft. Heimatluft!
Sortenreiner Honig
Sortenreiner Honig ist in Liechtenstein eher selten anzutreffen. Dies liegt ganz einfach daran, dass unser Land zu klein für grössere Anbauflächen ist. Ich persönlich sehe das als
eher positiv, da uns somit die Biodiversität eher erhalten bleibt.
Insgesamt hat die Liechtensteinische Landwirtschaft in den beiden letzten Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandel zugunsten der Natur vollzogen. Das Anlegen von Ausgleichsflächen,
Magerwiesenbewirtschaftung, Förderung des Feldobstbaus und Biolandbau zeigen heute ihre Wirkung, die uns allen zu Gute kommt.
Akazienhonig
Der Akazienhonig stammt von den Blüten der Robinien, einem sommergrünen Laubbaum. Der Honig hat eine hellgoldene Farbe und schmeckt angenehm mild, sodass er sich besonders gut zum Süssen von Tee oder zur Zubereitung von Marinaden eignet. Aufgrund seines hohen Fruchtzuckergehalts bleibt Akazienhonig sehr lange flüssig.
Lavendelblütenhonig
Der cremige Lavendelblütenhonig stammt meist aus der Provence, Frankreich. Ihn zeichnet die hellgelbe, fast schon weisse, Farbe und der würzig-blumige Geschmack aus, der von einer deutlichen Lavendel-Note geprägt ist.
Rapshonig
Im Frühjahr gehört der Raps zu den wichtigsten Trachtenpflanzen. Nicht nur die weiten gelben Felder duften nach Raps, sondern auch der Rapshonig. Er hat ein sehr mildes Aroma und zeichnet sich durch seine weisse Farbe mit einem Perlmuttschimmer aus. Der Rapshonig ist in seiner Konsistenz entweder schön cremig oder fest.
Tannenhonig
Der Tannenhonig stammt von der Weisstanne, die bei uns sehr häufig zu finden ist. Der Honig hat ein kräftig-harziges Aroma und eine grünlich-schwarze Farbe. Weisstannenhonig bleibt mehrere Monate, manchmal sogar jahrelang, flüssig.
Blatthonig
Der Blatthonig stammt von Laubbäumen wie der Eiche und dem Ahorn. Sein Aroma ist sehr kräftig und besticht mit einer leichten Note von süssem Karamell.